Tür 24: Griechenland
Tür 24: Griechenland

Nur wer das Ziel kennt, kann treffen


*Weisheit aus Griechenland

Frohe Weihnachten wünsche ich allen Lesern.

Heute ist der 24. Dezember und unsere Reise endet heute in Griechenland.

In Griechenland geht vieles seinen Weg, wie man es aus anderen europäischen Ländern kennt. Die offiziellen Feiertage sind der 25. und 26. Dezember, wie bei uns in Deutschland. Ein Weihnachtsbaum wird ab ca. Mitte Dezember aufgestellt, die orthodoxen Christen starten 40 Tage vor Weihnachten ihre Fastenzeit, aber was das Brauchtum auch gerade für die Kinder angeht, ist die Hauptzeit vom 24. Dezember bis zum 06. Januar.

Früher wurde anstatt eines Weihnachtsbaumes ein Weihnachtsboot verwendet. Hierbei handelte es sich um ein hölzernes Boot, welches schön beleuchtet wurde.

Erst in den letzten 150 Jahre hatte sich die Tradition des Weihnachtsbaums, die von König Otto aus Bayern eingeführt wurde mehr und mehr etabliert.

Am Heiligabend ziehen die Kinder bei der sogenannten „Kalanda“ singend von Haus zu Haus, und das Kind, welches zuerst das Haus singend betritt, wird für dieses Haus sehr wichtig, da es dem Haus und den Personen, die in Ihm wohnen, Glück bringt. Folglich erhält es die meisten Leckereien in Form von Obst, Süßigkeiten, „Christopsomo“ einem traditionellen Weihnachtsgebäck oder auch Geld als Dankeschön. Begleitet werden die singenden Kinder von Trommeln, Glocken und Triangeln.

Das Typische Weihnachtsessen findet dann am 25. Dezember statt. Das ist auch der Tag, an dem die Fastenzeit beendet ist und man trifft sich mit der Familie und Freunden, um gemeinsam ein Festessen zu genießen. Zu essen gibt es je nach Region unterschiedliche Köstlichkeiten, doch in vielen Familien wird auch in Griechenland ein gefüllter Truthahn bevorzugt. Auch das traditionelle Weihnachtsgebäck, das sogenannte „Melomakarona“ gehört auf viele Tische. Hierbei handelt es sich um leckere Mandelplätzchen.

Jetzt gibt es aber doch noch einige Traditionen, die mit Weihnachten in Deutschland gar nicht zusammenpassen. Ab dem 24. Dezember wird jeden Abend ein Weihnachtsfeuer angezündet und auch die Kamine bleiben die ganze Zeit an. Das hat einen guten Grund, denn an diesem Tag verlassen die Kobolde auch "Killantzaros" genannt, die Unterwelt und kommen in den folgenden 12 Tagen und Nächten zu den Menschen, um sie zu stören, zu ärgern und zu belästigen. Die Feuer sollen die Kobolde fernhalten, damit man von ihrem Unfug verschont bleibt. Falls es einem nicht gelingt, dann muss man damit rechnen, dass die Kobolde aus Spaß und Schabernack die Flammen ausgehen und die Milch versauern lassen. Manchmal flechten sie auch die Schweife der Pferde zusammen usw..

Die Geschenke werden erst in der Nacht auf den 01. Januar verteilt, da müssen sich die griechischen Kinder ganz schön lange gedulden. In dieser Nacht findet auch wieder eine „Kalanda“ wie am Heiligabend statt und das sogenannte Basiliusbrot, auch „Vassilópita“ genannt wird gebacken. In das Brot wird eine Münze eingebacken. Wer die Münze in seinem Brotstück findet, ist im kommenden Jahr mit besonders viel Glück gesegnet. Erst am 06. Januar werden die Kobolde wieder vertrieben und wie das geschieht habe ich unter http://www.winter-wonderland.de/weihnachten-in-griechenland.html gefunden:

„Am 6. Januar, dem Tag der Theofania, der Gotteserscheinung und der Taufe Christi, werden die Kalikanzari durch die Segnung aller Hauser und Gewässer (Meere, Flüsse, Seen) durch die Priester in die Unterwelt vertrieben. An diesem Tag wird von einem Priester ein Kreuth ins Wasser geworfen. Einige junge Männer tauchen ins Wasser, um es herauszuholen. Es ist ein ehrenhafter Wettkampf zwischen den Teilnehmern, die mutig in das eiskalte Wasser springen. Wenn diese Zeremonie in einem Hafen stattfindet, läuten bereits im Augenblick, in dem das Kreuz ins Wasser geworfen wird, sämtliche Glocken, Pfeifen und Nebelhörner der Schiffe, die vom Dampfer bis zum Fischerboot mit Blumen geschmückt sind. Die Kriegsschiffe feuern Salut und die Kirchenglocken läuten.“

So, jetzt wünsche ich ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest, genießen sie die Zeit mit der Familie und geben sie ganz viel Liebe. Die bekommen sie dann 1000fach zurück. Ich möchte mich an dieser Stelle auch nochmal ganz herzlich bei ihnen bedanken. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, die weihnachtliche Weltreise mit ihnen zu erleben.

Liebe Grüße

Veröffentlicht am: Dec 24, 2018
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Autor: Bernd Grigat