Tür 20: Italien
Tür 20: Italien

Fröhlichen Leuten hilft Gott


*Weisheit aus Italien

Nur noch vier Tage bis Weihnachten. Ich hoffe sie sind gut in den Tag gestartet. Heute bringt uns unsere Reise in das Land von Pizza und Pasta.

In Italien gibt es zu Weihnachten viele Traditionen, einige davon sind neuer als andere. Eine Adventszeit wie in Deutschland gibt es in Italien nicht. Den Nikolaus gibt es quasi auch nicht mehr in Italien. Das klingt jetzt erstmal echt heftig, dafür hat man in Italien zum Start der Weihnachtszeit direkt mal einen nationalen Feiertag. Der Tag „Maria Empfängnis“ wird traditionell dazu genutzt einen Weihnachtsbaum zu besorgen und zu schmücken. Dieser ist entweder direkt aus Kunststoff, meistens wird er aber frisch und lebendig mit Wurzeln ins Haus geholt.

Die Zweite italienische Tradition startet ebenfalls am 08. Dezember. Das Krippenspiel ist hier sehr beliebt und wichtig. Denn es hat in Italien seinen Ursprung. Daher habe ich hier ein wenig recherchiert und folgende Beschreibung unter https://www.gustini.de/blog/italien/latium/das-krippenspiel-eine-tradition-aus-Italien gefunden:

„ Franz von Assisi — Erfinder des Krippenspiels

Der Legende nach soll Franz von Assisi (auch bekannt als Heiliger Franziskus) das Krippenspiel mit der Stalldarstellung und den Tieren erfunden haben. 1223 soll er in einem Wald nahe Greccio die Krippenszene mit Menschen und Tieren dar, als Ausblick auf das Dreikönigsfest, wenn sich zu der Heiligen Familie die Weisen aus dem Morgenland gesellen.

Doch eigentlich lässt sich das Krippenspiel (nur mit der Heiligen Familie) schon im 10. Jahrhundert nachweisen. Auch der Besuch der Hirten wurde als Hirtenspiel und der Besuch der Weisen als Dreikönigsspiel schon dargestellt. Allerdings wurde das Krippenspiel damals auf Latein dargestellt, was dem Verständnis nicht gerade zuträglich gewesen sein kann.

Krippenszenen in Deutschland und Italien

Doch während das Krippenspiel und damit die szenische Darstellung der Ereignisse um Jesus? Geburt in Deutschland eng mit dem Weihnachtsgottesdienst verbunden sind, werden die Szenen in Italien außerhalb der Kirche aufgebaut. Es gibt auch eine Tradition, dass das zuletzt geborene Kind und seine Eltern die Heilige Familie darstellen ‚müssen’. Diese Darstellung heißt auf Italienisch übrigens Il Presepe vivente. Und nicht nur die Krippenszene wird dargestellt, sondern auch alte Handwerksberufe wie Töpfern, Körbe flechten und so weiter können zur Weihnachtszeit erlebt werden. 

www.villeinitalia.de/blog/weihnachtskrippen-und-krippenspiele-in-fuenf-italienischen-staedten/

Vor allem auf Sizilien geht die Weihnachtszeit am 13. Dezember mit dem Fest der hl. Lucia, der Patronin von Sizilien weiter. Am 24. Dezember gehen die Italiener traditionell in die Kirche und feiern Heiligabend. Nach der Messe wird gegessen, allerdings fleischlos. Das eigentliche Weihnachtsfest wird dann am 25. Dezember gefeiert. Der Tag geht schon recht früh mit der Bescherung los. Entweder werden die Geschenke vor der eigenen Zimmertür gefunden, oder wie bei uns in Deutschland unter dem Tannenbaum. Oft findet an diesem Tag das große Weihnachtsessen statt und hier wird meine Einleitung wieder aktuell. Zwar gibt es in Italien mit seinen vielen Regionen kein echtes, traditionelles Essen, aber Pasta spielt in fast allen Regionen eine große Rolle, auch zu Weihnachten. Italien ist aber auch für allerlei Süßes bekannt und jetzt meine ich mal ausnahmsweise nicht die Eiscreme. Gerade zu Weihnachten gibt es ein Trio an Leckereien, die das Kalorienwerk extrem nach oben treiben. Hierbei handelt es sich erstens um Panettone, ein süßes Brot mit Rosinen, zweitens Pandoro, ein noch süßeres Brot mit Schokoladenstückchen und drittens einer Mascarpone-Creme, womit das Essen oft abgeschlossen wird.

Beendet wird die Weihnachtszeit in Italien am 06. Januar, wo nicht etwa den heiligen drei Königen gedacht wird, sondern der guten Hexe „La Befana“. An diesem Tag gibt es nochmal eine Bescherung für Kinder. Sie saust auf Ihrem Besen in der Nacht von 05. auf den 06. Januar durch die Schornsteine und lässt für die artigen Kinder Geschenke in Schuhen oder Strümpfen zurück. Die bösen Kinder finden allerdings Kohlestückchen in ihren Schuhen.

Ich wünsche ihnen alles Gute und einen schönen Tag.

Veröffentlicht am: Dec 20, 2018
Blog Kategorie
Autor: Bernd Grigat