Tür 18: England
Tür 18: England

Mit Heiterkeit und Lachen lass alte Falten kommen.


*Weisheit aus England

Guten Tag meine Damen und Herren, heute schippern wir über den Kanal nach England. Die Engländer wären keine echten Engländer, wenn sie nicht in manchen Dingen anders wären.

Ähnlich wie bei uns, fängt die Weihnachtszeit mit dem ersten Dezember an, und ein Adventskalender ist auch hier sehr beliebt. Nur haben die Engländer gar nicht so selten sogar 25 Türchen in Ihrem Adventskalender. Jetzt könnte man sagen das ist ja klasse, da bekomme ich ja eine kleine Überraschung mehr. Aber eigentlich sind die Engländer hier nicht zu beneiden, da sie dafür die Bescherung nicht am Heiligabend, sondern erst am Folgetag bekommen. Sie feiern nämlich erst am 25. Dezember und 26. Dezember Weihnachten.

Zusätzlich zu den Adventskalendern wird in vielen Haushalten ein Weihnachtsbaum aus Plastik aufgestellt, der meist üppig geschmückt und mit Lichterketten eingedeckt wird. Natürlicher wirken da schon die Kränze, die aus Tannengrün und Efeu geflochten werden. Allerdings kommt die Variante wie bei uns mit 4 Kerzen als Adventskranz nicht so häufig vor. Das machen nur sehr christliche Familien in England.

Eine schöne Idee sind die Mistelzweige, die über oder an den Türrahmen gehängt werden. Diese englische Tradition erlaubt es, dass sich Personen, die sich am Weihnachtstag unter einem solchen Mistelzweig treffen, küssen dürfen.

Einen wichtigen Bestandteil der Weihnachtsdekoration nimmt aber etwas anderes in England ein, und zwar sind das Weihnachtskarten. Diese werden ab Mitte Dezember verschickt und alle erhaltenen Karten werden am Kamin aufgestellt, oder an Schnüren aufgehängt. Damit jetzt aber keiner denkt, dass da nur einzelne Karten hängen, der irrt. Jedes Jahr werden für diesen Zweck in England circa eine Milliarde Karten verschickt.

Auch wenn Weihnachten offiziell erst am 25.Dezember gefeiert wird, wird das Fest mit dem „christmas eve“ am 24. Dezember eingeleitet. An diesem Abend gehen viele Familien in die Kirche zum Gottesdienst mit Weihnachtsliedern, auch „christmas carols“ genannt und Krippenspiel, dem „nativity play“. Danach werden am Kamin die langen Socken, die mit dem Namen des Besitzers versehen sind, aufgehängt. So wird sichergestellt, das „Father Christmas“ auch die richtigen Geschenke verteilt.

In England kommt der Weihnachtsmann traditionell durch den Kamin ins Haus, und zwar in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember. Damit er das auch alles schafft, hinterlassen die Kinder für Ihn, am Abend bevor sie ins Bett gehen, so einiges an Leckereien in der Küche. Hierzu gehören kleine Früchtekuchen „mince pies“, Süßigkeiten und ein Gläschen mit Brandy gegen die Kälte. Aber natürlich dürfen auch keine Karotten für die Rentiere fehlen.

Die Bescherung findet dann am 25. Dezember gleich nach dem Aufstehen statt, und dafür haben die Engländer auch ein eigenes Outfit, welches in vielen Familien äußerst begehrt ist. Es handelt sich um einen Weihnachts-Pyjama mit weihnachtlichen Farben und Motiven.

Am späten Mittag geht es dann los mit dem üppigen „christmas dinner“. Hierzu gibt es traditionell einen gefüllten Truthahn und den „christmas pudding“. Auf dem Tisch liegen „christmas cracker“, die mit den deutschen Knallbonbons an Silvester vergleichbar sind.

Um 15 Uhr wird die Weihnachtsansprache der Queen im Fernsehen übertragen. Hierzu wird dann traditionell eine Tasse Tee getrunken. Der 26. Dezember wird abschließend zum Besuch der restlichen Familie genutzt.

Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag.

Veröffentlicht am: Dec 18, 2018
Blog Kategorie
Autor: Bernd Grigat