Tür 14: Deutschland
Tür 14: Deutschland

Dem Weisen genügen wenige Worte.


*Weisheit aus Deutschland

Heute freue ich mich ganz besonders sie begrüßen zu dürfen. Denn heute geht unsere Reise nach Deutschland. Allerdings wird es hier für mich eigentlich am schwersten. Jeder, der das hier liest, hat schon etliche Male in Deutschland Weihnachten gefeiert und somit kann ich nur schwer mit etwas Neuem aufwarten. Aber schauen wir mal, wie mir das so gelingt.

Die Vorweihnachtszeit fängt in Deutschland bei 30 Grad im August an. Zumindest, wenn man den Supermärkten der Region glauben kann. Ende August - Anfang September füllen sich die Regale mit Lebkuchen und Co, was für viele von uns irritierend ist. Allerdings müssen wir uns hier selber an die Nase fassen, denn wenn nicht so viele Menschen, zu dieser Zeit diese Leckereien kaufen würden, dann wären Regale noch mit anderen Dingen gefüllt.

Nun gut, eigentlich startet natürlich der Vorweihnachtszeit mit dem 1. Advent, vier Sonntage vor Heiligabend. Um die Zeit zu begleiten gibt es den Adventskranz. Mit 4 Kerzen, wobei jede Woche eine Kerze mehr angezündet wird.

Ab dem ersten Dezember wird dann spätestens der Adventskalender aufgehängt. Diese sind oft mit großen oder kleinen Dingen gefüllt, oder auch wie hier zum Beispiel mit Weihnachtsweisheiten und klugen Sprüchen.

Vor allem wird die Adventszeit als Vorbereitung zum Weihnachtsfest genutzt. Oft trifft man sich mit der Familie zum Essen und Erzählen, die Weihnachtsbäckerei wird angeschmissen und vor allem, wenn Kinder im Haus sind, kann dies ein echtes Highlight sein. Aber egal wie, es wird auf jeden Fall dafür gesorgt, dass die Kilos nicht purzeln. Wenn man dann genug Kekse und Kaffee zu sich genommen hat, braucht man ja meistens noch etwas herzhaftes. Für diesen Zweck gibt es natürlich nichts Besseres als den Weihnachtsmarkt um die Ecke.

Diese sind oft liebevoll gestaltet. Neben diversen Einkaufsmöglichkeiten für Weihnachtsdekorationen, kann man hier auch was zum Essen finden. Spätestens, wenn die Kartoffelpuffer und der Spießbraten verdrückt sind, muss ein Glühwein oder ähnliches her, und ehe man sich versieht, hat man einen tollen Abend mit seinen Freunden und der Familie verbracht.

Am 06.12. ist dann Nikolaus und alle großen und kleinen Kinder putzen Ihre Schuhe bzw. Stiefel, und stellen diese vor die Tür oder an den Kamin. Wenn alles gut geht, ist dieser am nächsten Morgen mit diversen Süßigkeiten gefüllt.

Am Heiligabend gehen dann viele Menschen in die Kirche. Ich persönlich gehe am liebsten zur Krippenfeier mit meiner Frau und meiner kleinen Tochter. Diese findet meistens am Nachmittag statt. Alternativ gibt es dann noch eine Christmette gegen 18:00 und eine Mitternachtsmesse.

Oft wird der Weihnachtsbaum schon an einem der Adventssonntage gekauft und geschmückt. Spätestens zum Heiligabend muss alles fertig sein. Denn nach der Kirche wird das Wohnzimmer verschlossen. Die Familienoberhäupter verteilen die Geschenke unter dem Tannenbaum und zünden die Kerzen bzw. Lichter an. Erst dann, dürfen die Kinder den Raum betreten, und schließlich gibt es die Bescherung.

An dieser Stelle kommt jetzt etwas, was vielleicht nicht jeder mehr zu 100% weiß. Die Geschenke zu Weihnachten werden entweder vom Christkind oder dem Weihnachtsmann gebracht. Das Christkind wurde seinerzeit von Martin Luther, als Geschenkeüberbringer für die Kinder eingesetzt, als Ersatz für den Nikolaus, der die Geschenke in der Nacht zum 06. Dezember überbracht hatte, doch die Protestanten haben einfach an der langen Tradition des Nikolausfestes festgehalten. Eine kleine Beschreibung der Gestalt des Christkindes habe ich auf
https://www.deutschefernschule.de/christkind-oder-weihnachtsmann/
gefunden:

„Doch bereits Ende des 16. Jahrhunderts entwickelte sich die Gestalt zum Christkind, das die Geschenke persönlich, aber heimlich nachts in die Häuser brachte. Wahlweise handelte es sich um Jesus, als Kind in der Krippe, oder aber um die engelsgleiche, eher mädchenhafte Figur, die über dem Stall in Bethlehem das Geschehen freudig besingt.“

Der Weihnachtsmann hingegen ist ein echter Reimport aus Amerika. Denn die europäischen Auswanderer haben den Nikolaus selbst mit nach Amerika gebracht. Über die Zeit wurde daraus der Weihnachtsmann und schließlich wurde der Weihnachtsmann wieder über den großen Ozean nach Europa zurückgebracht. Viele Menschen wissen heute nicht, dass der Nikolaus und der Weihnachtsmann ein und dieselbe Person sind.

Nach der Bescherung wird gegessen, getrunken, sich unterhalten, gesungen und alles getan, was sonst noch in der Familie Spaß macht.

Das ist das tolle an Weihnachten, endlich besinnt man sich mal wieder nur auf die Familie und vergisst den hektischen Alltag. Auch die beiden Weihnachtsfeiertage, der 25. Und 26. Dezember, werden für Familienbesuche genutzt und auch hauptsächlich in der Familie gefeiert.

Genießen sie den Tag! Ich hoffe wir sehen uns wieder.

Veröffentlicht am: Dec 14, 2018
Blog Kategorie
Autor: Bernd Grigat