Tür 9: Frankreich
Tür 9: Frankreich

Wer glaubt, etwas zu sein, hört auf etwas zu werden.


*Sprichwort aus Frankreich

Ich begrüße sie ganz herzlich zum 09. Dezember. Heute wird es lecker, denn unsere Reise führt uns nach Frankreich. Jetzt will ich Frankreich natürlich nicht nur auf sein gutes Essen reduzieren. Wobei ein Land, indem man essen kann wie Gott in Frankreich, perfekt in die Weihnachtszeit passt. Daher wird dieses Thema einen Teil unserer Landesgeschichte einnehmen. Lassen sie es sich schon mal schmecken.
Heiligabend wird in Frankreich noch regulär gearbeitet. Am Abend dann findet eine Weihnachtsmesse statt beziehungsweise wird auch gerne eine Mitternachtsmesse besucht, um die Geburt Jesu Christi zu feiern. Typisch und unverzichtbar ist für viele der Weihnachtsbaum, auf französisch „sapin de Noël“ genannt, sowie eine Krippe. In Paris wird zu Weihnachten eine der größten Krippen Weltweit aufgebaut. Geschenke gibt es meistens erst am 25. Dezember. Gerade für die Kinder ist das natürlich das absolute Highlight. Die Geschenke werden, wie bei uns, unter den Weihnachtsbaum gelegt.
Nun gibt es aber doch einen Unterschied in Frankreich zu Deutschland. Denn in Frankreich gibt es nur einen Weihnachtsfeiertag, nämlich den 25. Dezember. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum die Franzosen nach der Weihnachtsmesse am Heiligabend, sich zur sogenannten „Réveillon“, dem sogenannten Weihnachtsschmaus treffen. Wobei Schmaus hier leicht untertrieben ist. Es handelt sich oft vielmehr um eine echte Völlerei; ich habe es ja versprochen. Es gibt zu diesem Anlass, der meistens im Kreise der Familie oder mit guten Freunden gefeiert wird, sage und schreibe 7 Hauptgänge und mal eben 13 Nachspeisen. Der typische Kuchen, der aussieht wie ein Weihnachtsbaumstamm, ist für mich bei den Desserts der absolute Hingucker.

Kein Wunder, dass die ganze Angelegenheit mehrere Stunden Zeit braucht. Ich habe eine traditionelle Beschreibung dieses Festmahls auf http://www.paris360.de/stadtleute/essen-trinken/das-traditionelle-weihnachtsessen-in-frankreich gefunden:

Das französische Weihnachtsessen am Heiligen Abend

In Frankreich feiert man den Heiligen Abend ebenfalls am 24. Dezember, aber doch weniger besinnlich als in deutschen Stuben. Der Heilige Abend ist zunächst ein ganz normaler Arbeitstag. Erst am Abend, nicht schon am Nachmittag, beginnen die Feierlichkeiten. Dann aber zieht sich das Fest über viele Stunden hin... Die je versammelte Gesellschaft geht ins Restaurant oder bleibt im eigenen Heim, und der 'réveillon' beginnt, das traditionelle Weihnachtsessen mit seinen sieben Gängen und 13 Desserts.

Sieben Gänge

Den Anfang macht ein Aperitif: ein Pastis, ein Martini oder ein anderes geeignetes Getränk, das oft von Oliven oder Chips begleitet wird. Nach diesem sanften Einstieg solltest du bestens auf den Menümarathon vorbereitet sein.
In der Regel eröffnen Austern auf Salat, angerichtet mit Räucherlachs den lukullischen Reigen. Hierzu wird meist ein herber Weißwein gereicht, der mit den Austern und dem Lachs wunderbar harmoniert.
Dann folgt der Foie gras, die Gänsestopfleber, die mit einer pikanten Zwiebelkonfitüre oder einem selbst zubereiteten Himbeerpüree verzehrt wird. Mit geröstetem Toast und einem lieblichen Weißwein ist dieser Gang vollständig.
Der mit Maronen gefüllte Truthahn, die sogenannte 'dinde aux marrons', ist der eigentliche Hauptstar des Abends. In manchen Regionen gibt es an dieser Stelle einen Lamm- oder Rinderbraten, einen gefüllten Kapaun oder auch die Ente à l'orange. Diverse Gemüsebeilagen und ein aromatischer Rotwein runden diesen Gang ab.
Je nach Region findet dann noch das eine oder andere Fischgericht einen Platz auf der Tafel.
Eine Platte mit ausgesuchten Käsen, die mit Butter und Brot gereicht wird, bildet den Abschluss der Hauptgerichte.

13 Desserts

Die 'bûche de Noël' ist als Dessert verpflichtend, denn der Kuchen, der ausschaut wie ein Baumstamm, symbolisiert die Tradition, dass jeder Gast ein Stück Holz mitbringt, damit das Haus beheizt werden kann.
Die gebackene Version der 'bûche' ist weitaus schmackhafter und findet eine würdevolle Begleitung in den übrigen Dessertelementen, die ebenfalls einen symbolischen Charakter haben. Sie sind dem letzten Abendmahl Jesu Christ mit seinen zwölf Aposteln gewidmet und bestehen aus Fougasse, also Pfannkuchen, weißem Haselnussnougat und Pistazien sowie schwarzem Nougat mit Honig.
Weiter tauchen getrocknete Feigen und Rosinen auf dem Tisch auf; dazu gesellen sich Mandeln, Nüsse, Datteln, verschiedene Obstsorten und ein Kürbiskuchen. Spätestens jetzt solltest du erkennen, was der Spruch "Essen wie Gott in Frankreich" bedeutet.



So, also ich muss zu Weihnachten unbedingt mal nach Frankreich. Ich liebe Essen und das klingt alles ungemein lecker. Ich wünsche ihnen noch einen wundervollen Tag.

Veröffentlicht am: Dec 09, 2018
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Autor: Bernd Grigat