Tür 1: China
Tür 1: China

Erledige Dinge bevor Sie geschehen


*Chinesische Weisheit



Der erste Dezember leitet die Adventszeit ein und setzt somit die Startmarke unserer gemeinsamen Reise. Da kann es ja nicht schaden, dass wir gleich mit einem großen, vielseitigen Land anfangen. In China leben ca. 1,4 Milliarden Menschen. Da ist es kaum verwunderlich, dass viele unterschiedliche Religionen vertreten sind. Generell sind die Chinesen frei in Ihrer Wahl und Ausübung Ihres Glaubens, solange sich ihr Tun nicht gegen den chinesischen Staat richtet. Das Christentum ist in China noch nicht so weit verbreitet (ca. 5% der Bevölkerung) und es gibt auch keinen offiziellen Feiertag. Eine Ausnahme hierzu bilden die beiden ehemaligen Kolonien Hongkong und Macau. Hier ist der 25. Dezember ein offizieller, gesetzlicher Feiertag. 
Ansonsten bekommen nur die Mitarbeiter westlicher Unternehmen einen halben Tag am 24. Dezember und einen ganzen Tag am 25. Dezember frei.

Dennoch freuen sich viele Chinesen auf das Weihnachtsfest. Denn durch die wirtschaftliche Öffnung zum Westen hin, sind es gerade die jungen Leute, die sich zu Weihnachten mit Freunden treffen und ausgehen. Auch die Geschäfte haben den Weihnachtsmann und die geschmückten Tannenbäume für sich und Ihr Geschäft entdeckt. Denn die bunte Beleuchtung wirkt nicht nur international, sondern sie sieht vor allem im Dunklen gut aus und lädt natürlich auch zum Einkaufen ein.

Doch bei all dieser Euphorie darf man nicht vergessen, dass die Chinesen zwar die westlichen Bräuche in ihr Land importiert haben, aber vor allem die nichtchristlichen Chinesen meistens wenig oder sogar nichts über die Hintergründe des Weihnachtsfestes wissen. Aber, und das ist vor allem meine Hoffnung, je mehr die Chinesen die Weihnachtsbräuche annehmen, desto mehr von ihnen stellen auch nach und nach die Frage, was wir eigentlich zu Weihnachten feiern.

Es ist auf jeden Fall schon wunderbar zu sehen, dass auch die Chinesen den Weihnachtsabend nutzen, um mit Ihrer Familie und Freunden zusammen zu sein, lecker zu speisen und Freude dabei zu haben. Denn im Sinne von Weihnachten ist es wichtig, Freude zu teilen und Zeit miteinander zu verbringen.

Überraschenderweise gibt es dann doch noch etwas, was es nur in China zu Weihnachten gibt, und zwar der Weihnachtsapfel auch Pingguo genannt.

Dieser wird durch Schnitzereien mit Motiven versehen und anschließend toll verpackt. Oft sieht das ganze Gebilde dann aus wie ein echtes Kunstwerk und durch das Verschenken des Apfels wird der Weihnachtsgruß übermittelt.

Da das Weihnachtsfest in China immer beliebter wird, glaube ich, dass es auch in einigen Jahren typisch chinesische Weihnachtsleckereien und andere Bräuche gibt. Aber um solche Traditionen zu entwickeln, braucht es Zeit, viel Zeit.

Ich wünsche ihnen einen tollen Tag und einen wundervollen Einstieg in die Adventszeit!

Veröffentlicht am: Dec 01, 2018
Blog Kategorie
Autor: Bernd Grigat